ZAHNEXTRAKTION
Zähne sind wertvoll und sollten gut gepflegt werden, um möglichst lange erhalten zu bleiben. Leider führt manchmal dennoch kein Weg an einer Zahnextraktion – dem Ziehen eines Zahns – vorbei. Am häufigsten ist eine Zahnextraktion bei fortgeschrittenen Erkrankungen wie Karies oder Parodontitis angezeigt. Aber auch Verletzungen des Zahns oder Platzmangel, insbesondere bei Weisheitszähnen, können eine Entfernung notwendig machen.
Die Fakten im Überblick*
OP-Dauer: 30 - 60 Minuten
Anästhesie: örtliche Betäubung, bei Bedarf (insbesondere bei Angstpatienten) auch Vollnarkose
Klinikaufenthalt: nicht notwendig
Sport: nach 7 - 10 Tagen
gesellschaftsfähig: nach 1 - 2 Tagen
*je nach Befund
VOR DER OPERATION
Vor der Zahnextraktion ist eine gründliche Untersuchung inklusive Anfertigung einer aktuellen Röntgenaufnahme notwendig. Nur so kann die Beschaffenheit des zu entfernenden Zahns und seiner Umgebung richtig erfasst und die dazu passende Methode zur Entfernung gewählt werden.
OPERATIONSMETHODE
Sind Zähne unterhalb des Knochenniveaus abgebrochen oder aufgrund ihrer Lage im Kiefer schlecht zu erreichen (vor allem Weisheitszähne), hilft die operative Zahnentfernung. Dabei wird das den Zahn umgebende Zahnfleisch aufgeschnitten und der Knochen soweit abgetragen, dass die Zahnwurzel erreicht und entfernt werden kann. Nach gründlicher Säuberung des Zahnfaches wird das Weichgewebe wieder zurückgeklappt und vernäht.
MÖGLICHE RISIKEN
Bei einer Zahnextraktion kann es auch bei sorgfältigem Vorgehen zu unvorhersehbaren Blutungen im Bereich der Wunde kommen. Solche Blutungen können aber in der Regel mit Hilfe von Schwämmen oder Aufbisstupfern rasch gestillt werden. Zu den seltenen Komplikationen zählen Einbrüche in die Kieferhöhle, Kieferbrüche oder Beschädigungen der Nachbarzähne. Bei der Entfernung der Weisheitszähne kann es in sehr seltenen Fällen zu anhaltenden Empfindungs- oder Geschmacksstörungen kommen. Allen Risiken kann durch eine gründliche Vorbereitung und Durchführung der Operation weitgehend vorgebeugt werden. Auf kleinere Komplikationen kann in der Regel direkt reagiert werden.
NACH DER OPERATION
Wie bei anderen kiefer- und zahnchirurgischen Eingriffen darf nach der Operation nicht gegessen werden, bis die örtliche Betäubung abgeklungen ist. Mindestens während der ersten 24 Stunden sollte auf Kaffee, schwarzen Tee und Rauchen verzichtet werden, um die Wundheilung nicht zu stören. Schmerzen und Schwierigkeiten bei der Öffnung des Mundes sind typische Beschwerden nach einer Zahnextraktion und klingen üblicherweise nach wenigen Tagen wieder ab. Kühlung beugt Schwellungen und Blutergüssen vor, gründliche Mundhygiene ist unerlässlich. Nach etwa zehn Tagen können die Fäden entfernt werden.